Vor diesem Anstieg hatten wir “Dampf”: vom gerade mal bei 500 Meter Höhe gelegenen Gersfeld hinauf zum 930 Meter hohen Heidelstein.

Wolken willkommen!

Da ist es uns sehr recht, dass wir zeitig loskommen und dass es stark bewölkt und kühl ist.

In der Kaskadenschlucht

Wir laufen die romantische Kaskadenschlucht hinauf und ziehen bald die Anoraks aus. Wir sind auf Betriebstemperatur!

Rotes Moor

Nach knapp zwei Stunden haben wir das auf 810 Meter Höhe gelegene Rote Moor erreicht.

Funkmast auf dem Heidelstein

Eine halbe Stunde später sehen wir den Funkmast auf dem Heidelstein unmittelbar vor uns.

Seine Spitze verschwindet in den Wolken.

Direkt unterhalb befindet sich die Toten-Gedenkstätte des Rhönklubs.

 

Hochrhön

Es ist windig und ungemütlich hier oben – eben richtige Hochrhön – oder genauer gesagt: die Lange Rhön.

Lange Rhön

Wir laufen so flott wie wir nur können.

Junge Triebe

Trotzdem findet Monika die Zeit, die jungen Kiefern-Spitzen zu streicheln.

Nasse Wiesen

Zwei Stunden später, relativ nahe am Etappenziel Birx, wird es richtig ungemütlich. Es regnet inzwischen sehr stark. Wir gehen ein Stück die Landstraße entlang und entscheiden uns dann dafür, “auf Sicht” über die Viehweiden Richtung Birx zu laufen. Doch daraus wird nix – die Viehweiden sind derart “befestigt”, dass wir aufgeben und quer über die patschnasse Wiese hoch zum Waldrand laufen. Das Gras steht kniehoch, das Wasser läuft auf allen erdenklichen Wegen in die Schuhe. Wir laufen mit Wasserkühlung!

Am Waldrand erreichen wir den markierten Wanderweg, der zum Dreiländereck Bayern-Hessen-Thüringen führt. Markiert mag er ja sein, ein paar Reste von Markierung sind schon da. Aber begangen wurde er ewig nicht. Den einmaligen Wegweiser mit den drei Richtungen gen Hessen, Bayern, Thüringen sehen wir zwar, aber fast verschwommen, so stark regnet es jetzt. Also entscheiden wir uns für den im Hessischen weiter führenden Weg, der an einem Waldrand ins Tal führt. (Schit! Drüben müssen wir wieder hoch!)

Der Pfad am Waldrand ist sehr schwer zu gehen: glattgeschliffene Steine zwischen glatten Wurzeln, alles richtig schön glitschig nass. Und da passiert es auch schon: Moni zieht es die Füße nach vorn weg. Mit dem rechten Arm fängt sie den Sturz ab, dank des Rucksacks wird nicht mal die Hose schmutzig. “Ist was passiert?” “Nö, nix.”

Auf dem letzten Kilometer

Wir erreichen die Straße und laufen hoch nach Birx. Ich komme Moni kaum hinterher, so sehr zieht sie los. Wo nimmt die Frau bloß die Energie her? 

Geplant waren heute 19,6 km. Der GPS-Datenlogger hat 22,5 km ermittelt. Irrungen und Wirrungen in praxi.

In der Pension “Dreiländereck” werden wir bereits erwartet, den klatschnassen Wanderstiefeln wird ein Platz im Heizungsraum zum Trocknen eingeräumt. Ich helfe Monika beim Ausziehen des Anoraks. Zum Vorschein kommt ein völlig blutverschmierter rechter Arm. Weh tut er angeblich kaum. Und nach dem Duschen sieht er nicht mehr gar so schlimm aus.

Bloß ich habe mit dem Inneren des Anorak-Ärmels meine liebe Mühe: alles voll Blut. Das hätte viel böser ausgehen können. Irgendwie muss ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen: “Weißt Du, als Haltungsnote hättest Du von mir für diesen Flug eine glatte Sechs bekommen.” Ich kann gerade noch rechtzeitig in Deckung gehen…